Historie der PINGUIN
1925
Das Schiff wird in Lemwerder bei Bremen in der Werft Abeking & Rasmussen als 60er Nationaler Kreuzer gebaut (Baunummer 2135), von Diplomingenieur Christian August Beringer aus Berlin Charlottenburg beauftragt und von Henry Rasmussen gezeichnet.
Die Neueintragung unter 60qm Kreuzerklassen erfolgt in „Die Yacht“ Nr. 19/1925 als PINGUIN mit dem Segelzeichen A14 und Heimathafen VSaW. Bei 25 Starts in der ersten Segelsaison belegt das Boot 10 mal den 1.Platz und dreimal den 2.Platz (Quelle: Jahrbuch des VSaW)
Im Juli 1925 startet die PINGUIN bei der Kieler Woche und belegt den 2.Platz.
1926 -1927
Der Eigner Beringer unternimmt mit der PINGUIN verschiedenste Versuche zur Aerodynamik und baut das Rigg hierzu mehrfach um. Die Umbauten testet er nicht nur in den Berliner Gewässern, sondern nimmt auch an Regatten auf der Ostsee teil. Seine Erfahrungen publiziert er in mehreren Artikeln in der „Yacht“ , zuletzt 1931 im Aufsatz „Fünf Jahre praktische Aerodynamik und deren Ergebnisse“.
1928- 1930
Die 60qm Nationale Kreuzerklasse wird 1928 zur Altersklasse erklärt, d.h. es werden keine neuen Yachten diesen Typs gebaut.
PINGUIN startet „außer Konkurrenz“ immer noch unter der Segelnummer A14. Bei 20 Starts 1928 erringt das Boot zwei 1.Preise.
1929 sind es bei 16 Starts ein 1.Platz und zwei 2.Plätze. 1930 bei 8 Starts fünf 1.Plätze (Quelle: Jahrbuch des VSaW).
1930 beendet Beringer seine Umbauarbeiten am Rigg und nennt sie die „Pinguin-Besegelung“, die sich bis heute an dem Boot erhalten hat.
1930
Chr. A. Beringer wird zum Vorsitzenden des VSaW gewählt und hat das Amt bis 1932 inne.
1931
April – Eintrag der PINGUIN als 50qm Seefahrtskreuzer mit der neuen Segelnummer V 14. Sportliche Erfolge auf Berliner Gewässern: bei 16 Starts neun 1., zwei 2. und zwei 3.Plätze.
1932
Eignerwechsel zu Dr. Reinhold Johow (1890-1964) . Die PINGUIN segelt bei bei der Ostseewoche und der Kieler Woche.
Dr. Reinhold Johow war vermutlich Mitglied im Segler-Verein am Stößensee. In einer Chronik des SVSt anlässlich des 100-jährigen Bestehens, geht hervor, dass die PINGUIN im September 1932 unter der Bezeichnung K14 und dem Eigner Dr. Reinhold Johow, an einer Regatta teilgenommen hat.
1943
Bei einem Brandbombenangriff am 16.12.1943 wurde die Yacht versenkt und Anfang Januar 1944 vor dem Klub am Rupenhorn wieder geborgen.
1952
Vermutlich hat der Eigner das Boot zum Reparieren zur Werft Scheffler in Potsdam Geltow gebracht , denn dort wird es 1952 von den DDR-Behörden beschlagnahmt.
1954
Der Bootsrumpf befindet es sich auf der Werft Hein Görrissen, ebenfalls in Geltow und soll der BSG Einheit Zentrum Potsdam – Sektion Segeln zur Verfügung gestellt werden. Rigg und Segel befinden sich im Besitz von Dr. Reinhold Johow in West-Berlin. Wie es Herrn Johow gelang das Ministerium für Inneres der DDR zu überzeugen, ihm sein Eigentum zurückzugeben wissen wir nicht.
1957
Dr.Reinhold Johow ist mit der PINGUIN Mitglied im Motor-Yacht- Club von Deutschland am Wannsee als Mitglied eingetragen. (Quelle: Festschrift 50jähriges Bestehen des MYCvD).
1965
Die PINGUIN wird in der YACHT zum Kauf angeboten. Vermutlich aber wird das Boot von der Witwe Frieda Johow geb.Ziep dann innerhalb der Familie an Joachim Ziep übereignet.
1975 (vermutlich)
Die PINGUIN wurde nach unserer Kenntnis von der Familie Ziep an die TU-Berlin gespendet, der genaue Zeitpunkt ist uns nicht bekannt. Sie diente seitdem der Segel-Ausbildung von ungezählten Studenten, Mitarbeitern und Ehemaligen der Universität und wurde von der Pinguin- Arbeitsgruppe gepflegt und erhalten.
2017
Die PINGUIN wird vom 2016 aus ehemaligen Mitgliedern der Pinguin-Arbeitsgruppe gegründeten „V14 – Verein zur Erhaltung und Pflege klassischer Yachten e.V.“ übernommen.
Am 1. April 2017 erreicht die Pinguin ihren jetzigen Hafen.